Christian Landenberger (1862 – 1927)

Der Galgenstrick

Radierung, 1919

Plattengröße: 17,8 x 22,0 cm

Höfchen Werkverzeichnis der Druckgrafik Nr. 5 (3. oder 4. Zustand)

Unter einem Galgen mit abgerissenem Strick sitzt ein Knochenmann. Gegenüber ein abgestorbener Baum, unter welchem sich zwei weitere Schädel sowie der abgerissene Kopf eines Vogel befindet. Im Hintergrund eine Burgruine sowie eine Gruppe von Fliehenden.

Bei der Radierung handelt es sich um die spiegelbildliche Version von Werkverzeichnis Nr. 4

Christian Landenberger

Christian Landenberger ist einer der bedeutendsten Vertreter des Impressionismus in Deutschland. Durch seine Tätigkeit als Dozent an der Stuttgarter Kunstakademie hatte er maßgeblichen Einfluss auf zahlreiche Künstler in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Landenberger begann sein Studium 1879 an der Stuttgarter Kunstschule bei Jacob Grünenwald und Carl von Häberlin. 1883 bis 1885 setzte er seine Studien an der Münchner Akademie der Bildenden Künste fort. 1892 war Landenberger Gründungsmitglied der Münchner Secession, an deren Ausstellungen er bis 1916 jährlich teilnahm. Schon bald wendete er sich der Freilichtmalerei zu und gründete eine Sommermalschule – zunächst im Donautal und in späteren Jahren in Dießen am Ammersee. Ebenso unterrichtete er ab 1899 im Münchner Künstlerinnen-Verein.

1904 erhielt er gemeinsam mit Adolf Hölzel den Ruf an die Stuttgarter Akademie der Bildenden Künste. Zu seinen zahlreichen Schülern gehörten u. a. Oskar Schlemmer, Gottfried Graf, Wilhelm Geyer, Hermann Stenner, Manfred Pahl, Otto Meyer-Amden und Manfred Henninger. Ab 1919 begann er sich mit der Radiertechnik zu beschäftigen, wofür er vor allem figürliche und genrehafte Motive verwendete. Von den 29 entstandenen Radierungen befinden sich 12 in der Sammlung des Vereins.