Foto: Barbara Kastin

Jemandsland

Zum Stand der Dinge im Quartier West – eine ästhetische Erkundung

Barbara Kastin

02. Juli – 30. Juli 2023

Vernissage am Sonntag, 02. Juli 2023 um 11:30 Uhr

Begrüßung Ulrich Olpp

Einführung C. Martin Schmid

Ausstellung im Rahmen des IBA’27-Festivals #1

»Jemandsland« heißt das sechsmonatige Kunstprojekt der Künstlerin Barbara Kastin, welches mit dieser Ausstellung abschließen wird. Dabei untersucht die Künstlerin die Ästhetik des jetzigen Zwischenzustands des geplanten Bauprojekts der IBA’27  Quartier Backnang-West vor der geplanten Umwandlung.

Im Rahmen des Kunstprojekts wird Barbara Kastin das Gebiet Backnang, Quartier West, zwischen Friedrichstraße und Murrtal-Viadukt im Jahr 2023 erkunden, bevor „die Bagger anrollen werden“ (Zitat, BKZ). Dieses Quartier ist ein Projekt der IBA 27.

https://festival.iba27.de/programm/vernissage-jemandsland/

»Es gibt keinen Raum diesseits der Zeit, so keine Zeit jenseits des Raums. Wer oder was sich an einer Stelle befindet, ist im Fluss der Zeit, das heißt im Strom eines dynamischen, mitunter auch anschaulich werdenden Wandels.« (Jürgen Hasse)

Als eine »reingeschmeckte« Backnanger Künstlerin setzt sich Barbara Kastin, geboren und aufgewachsen im Ruhrgebiet, seit vielen Jahren mit der Stadt Backnang, mit ihren Plätzen und Gebäuden, den Zeugen der Stadt- und Industriegeschichte, künstlerisch auseinander. Der Blick der Künstlerin richtet sich stets, geradezu unwillkürlich, auf die Spuren aus vergangenen Zeiten.

https://www.barbara-kastin.de/content/?page_id=3275

Barbara Kastin, über sich selbst:

„Zunächst für‘s Studium, kam ich ins Schwäbische – für die Kunst!
Erste Station war Nürtingen, zwischendurch kam ich ins bayrische Schwaben, dann endlich Stuttgart. Eine Reingeschmeckte bin ich bewusst erst, seit ich mich entschieden hatte, dass mein Sohn in Backnang groß werden soll – und also bin ich hier.
Hatte von Tuten und Blasen keine Ahnung, von der Geschichte dieser Stadt, und wie es ist und früher war. Langsam, immer mehr vernetzt und eventuell ein wenig verwurzelt, durch die Verbindungen mit anderen Familien, und vor allem durch all die kulturschaffenden Menschen Backnangs, die mich neugierig gemacht haben, mitzugestalten und mich zu verbinden, stieg ich ein – in Backnang.

Ich versuchte, immer mehr herauszufinden, wo ich hier eigentlich bin, und war höchst erfreut, Menschen zu begegnen, die mir von früher erzählen konnten. Bald erfuhr ich, dass das Reihenhäuschen, in dem ich hier lebe, auf einem kleinen Gebiet steht, wo früher die Baracken standen, in dem Gastarbeiter unterkamen, die in der Spinnerei arbeiteten.

Meine Aufmerksamkeit für die Spuren der Industrialisierung und Deindustrialisierung und meine Neugier darauf, was war und was ist, wuchsen. Ich habe das Hochwasser miterlebt und war Zeuge der Sprengung des Schornsteins in der oberen Walke – was eine große Trauer bei meinem damals achtjährigen Sohns ausgelöst hatte.

All dies sehe und erlebe ich – und da ich Künstlerin bin, will ich es künstlerisch umsetzen, nicht historisch forschend, analysierend oder bewertend, sondern visuell wahrnehmend. Es ist die Wahrnehmung einer Außenstehenden, die zwar hier lebt, doch angesichts der vergangenen Zeit, ist mein Lebensabschnitt hier nur ein sehr kurzer.

Ich bin dankbar und freue mich, von Seiten der Stadt Backnang, insbesondere vom ersten Bürgermeister, Stefan Setzer und dem Kulturamtsleiter Johannes Ellrot, der Wüstenrot Stiftung, der Bürgerstiftung Backnang, des Heimat und Kunstvereins Backnang, in erster Linie von Ulrich Olpp (1. Vorsitzender) und von Wolfgang Käss der Firma Carl Käss, unterstützt zu werden, sodass ich meine Arbeiten im Juli im Rahmen des IBA’27 Festival #1 zeigen kann. Danke!“

Eintritt zur Ausstellung und zur Vernissage frei

Mit freundlicher Unterstützung