Was NachtETHIK nicht sein soll
Keine Nachtgedanken in der Art wie sie als Zugang zum Geistig-Imaginären zu verstehen sind. Ebensowenig die Darstellung des Verhältnisses von nacht-geistiger Wirklichkeit und tages-empirischer Wirklichkeit. NachtEthik, als Ort und Aufenhalt, betont die prinzipielle Offenheit der Nacht, sie ist für den selbstvergessenen Nachtschläfer eine Art durchsichtiges Medium, das als rein empirisches Faktum erlebt wird und nicht als Offenbarung einer höheren Bewusstseinsschicht oder Evokation einer neuen tieferen und unergründlicheren Welt, wie dies in der Romantik und speziell bei Novalis in seinen Hymnen an die Nacht zum Ausdruck gebracht wird.
Die Nachtlaute in meiner NachtETHIK sind einfacher Natur, das Sirren der Insekten, der Atem des Schläfers, das Knacken des Betts und all die Laute der Nacht, die auf den Schläfer eindringen. Die Nacht ist kein Neuland sondern Altland. Daher könnte man die Nacht als ein Feld verstehen, eine Art fluktuierend-elektrische Dichte, die Raum-Zeitliches und Körperhaftes in die Länge zieht, dreht, verkürzt, tunnelt, in Wellenbewegungen transformiert, in die Aktualität des DaZwischen stürzt und das Nirgendwo im Irgendwo etabliert.