Vernissage Sonntag, 11. Mai 2025, 11:30 Uhr
Zur Einführung in die Ausstellung wird es ein Gespräch mit Robert Würth und der Backnanger Künstlerin Barbara Kastin geben.
Ausgangspunkt für Robert Würths Werkreihe „Deutscher Rundflug“ war der Fund einer privaten Fotokiste mit Bildern aus den Jahren 1920-1940. Die vergilbten Fotos wurden Grundlage für Malereien, die der Zeit in all ihren Facetten nachspüren und Assoziationen zur deutschen Geschichte bewusst hervorrufen und zulassen.
In diesen Malereien nimmt Robert Würth vielfältige Verfremdungen vor: Er verzerrt die Motive teilweise wie digital bearbeitet, er staucht und verdoppelt Bildpartien, verstärkt die Unschärfe und überlagert Bereiche mit Vergrößerungen. Die Farbigkeit erinnert teils an den Sepia-Ton der vergilbten Vorlagen und wirkt meist wie nachträglich kräftig koloriert.
Auch in großformatigen virtuosen Holzschnitten setzt sich Würth mit medialen Vorlagen auseinander, mit Fotos aus dem Familienalbum, Postkarten und Bildern aus Magazinen. Parkansichten, Landkarten, Parkleitsysteme, teils ergänzt um Figurengruppen, bilden ein vielschichtiges Geflecht an Bildthemen. Wiederkehrende „Bild-Störungen“ erzeugen Distanz zu den im ersten Moment idyllischen Motiven und lassen aufmerken.
Der gebürtige Bissinger (* 1962) studierte Bildende Kunst an der Stuttgarter Kunstakademie bei den Professoren Moritz Baumgartl, Horst Bachmayer und Rudolf Schoofs. Er lebt und arbeitet in Bietigheim-Bissingen.
Abbildungen:
Die schöne Gärtnerin, Eitempera und Öl, 100 x 70 cm, 2008
Kauender, MDF- und Materialdruck auf Baumwolltuch, Unikat, 140 x 105 cm, 2023
Haus am Sonnenhang, MDF- und Materialdruck auf Baumwolltuch, Unikat, 100 x 130 cm, 2023
Grüße aus Deutschland, Eitempera und Öl, 80 x 110 cm, 2011
Pferde am Meer, Eitempera und Öl, 130 x 100 cm, 2023
Frau in Tracht, Eitempera und Öl, 30 x 40 cm, 2014
Fotonachweis:
Alle Fotos: Robert Würth