Im bewährten Ausstellungsformat „Doppelpass“ spielen sich Sylvia Farago und Sieghart Hummel nicht den Ball zu, um womöglich ein Tor zu schießen, sondern um aus unterschiedlichen künstlerischen Positionen sich in einer Ausstellung über ihre Werke zu treffen.
Sylvia Fargo arbeitet mit Papier, das sie selbst herstellt, oder wie es im Fachbegriff heißt „schöpft“, und das sie als ihre „causa materialis“ in die Form von Reliefs bringt, die sowohl zweidimensionale, flächige wie dreidimensionale, also räumliche Anmutung besitzen. Zur Materialität der Papierreliefs kommt als Ausdruckselement die leuchtende, starke Farbe, die jedoch nicht aufgemalt ist, sondern im Papier selbst steckt. Ihre inhaltlichen Aussagen, bzw. Bildtitel, verweisen auf archaisches, geheimnisvolles Denken und korrespondieren zugleich mit dem archaischen Procedere ihrer handwerklichen Papierherstellung.
Sieghart Hummel ist Maler, und die Bilder, die er zeigt, bewegen sich in Form und Inhalt im Spektrum des Surrealen, d.h. sie sind auf der uns geläufigen Wirklichkeitsebene nicht einzuordnen. Das betrifft sowohl die Räumlichkeit, die Farbe und die Formen des Dargestellten. Daraus entstehen Wirkungen, die man mit geheimnisvoll, rätselhaft und auch mit visionär, im Sinne von Visionen, aber auch als Botschaften aus der Überwirklichkeit beschreiben kann.